Autor: Frauke Itzerott | Redakteurin ROBOTIK UND PRODUKTION

Es bleibt eine Frage der Sicherheit

Neben den Überlegungen, welche Art von fahrerlosem System das richtige für die jeweilige Anwendung ist und was bei der Implementierung zu beachten ist, bleibt die Sicherheit von autonomen Einheiten ein zentraler Aspekt. Denn wenn FTS zu autonomen mobilen Robotern (AMRs) werden und ihre vorgegebenen Routen verlassen, könnten sie ihren menschlichen Kollegen unvorhergesehen in die Quere kommen.

Sind fahrerlose Transportsysteme als mobile Roboter tatsächlich autonom unterwegs und suchen sich ihre Routen und Wege selbstständig, dann stellt sich dieselbe Frage, wie wir sie immer wieder gerne beim Thema Mensch/Roboter-Kollaboration erörtern: Wie lässt sich die Sicherheit für die menschlichen Mitarbeiter gewährleisten? Die Antwort auf diese Frage hat einen theoretischen und einen praktischen Teil. Zunächst zur Theorie, den erforderlichen Normen und Vorschriften:

Die neu erschienene Norm VDI2510 Blatt 2, herausgegeben von der VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik, beschreibt die sicherheitstechnischen Anforderungen, die von Herstellern und Betreibern von FTSen zu erfüllen sind. Ziel war es hier, eine deutliche Trennung der Hersteller- und Betreiberpflichten aufzuzeigen. Das Blatt 2 der Richtlinienreihe beleuchtet die sicherheitstechnischen Anforderungen für FTS-Hersteller in den Bereichen Konzeption, Konstruktion, Installation und Inbetriebnahme. Dem Betreiber einer solchen Anlage gibt sie einen Überblick über die vom Hersteller zu berücksichtigenden sicherheitstechnischen Anforderungen.

Mit Blick über den großen Teich zeigt sich: Auch hier wird an grundlegenden Vorgaben gearbeitet. Die Robotic Industries Association (RIA) hat eine neue amerikanische Norm für Sicherheitsanforderungen an mobile Industrieroboter veröffentlicht, die R15.08 Teil 1. Die Norm definiert ebenfalls technische Anforderungen an die Konstruktion und Integration von mobilen Industrierobotern.

Was die Sicherheit von fahrerlosen Transportsystemen und mobilen Robotern in der Praxis angeht, finden sich zahlreiche Beispiele im gleichnamigen Schwerpunkt. Vor allem künstliche Intelligenz soll künftig dazu beitragen, das Miteinander von fahrerlosen Transportsystemen, mobilen Robotern und menschlichen Mitarbeitern sicherer zu machen. Die KI-basierte Bildverarbeitungssoftware von Data Spree und die Time-of-Flight-Kameratechnik von Becom zeigen im Zusammenspiel die Möglichkeiten für den sicheren Einsatz von FTSen. IFM setzt 3D-Kameras ein, um z.B. die genaue Positionierung der Gabel von autonomen Staplern zu ermöglichen. Das System liefert die Koordinaten der Palette in X-, Y- und Z-Richtung sowie eventuelle Verdrehungen um die Vertikalachse oder horizontale Verkippungen. Neben KI und Kameratechnik kommt es auch auf die richtige Sensorik an, um autonome Einheiten sicher zu machen. Autonome mobile Roboter sind häufig mit Lidar-Sensoren ausgestattet und nutzen Environment Mapping zum Kartieren der jeweiligen Umgebung in Echtzeit. Nutzlaststarke AMRs, wie der Tugger von AutoGuide Mobile Robotics, sind mit Navigationsfunktionen und Multi-Sensor-Sicherheitssystemen ausgestattet, um den bestmöglichen Fahrweg zu er mitteln und bei drohenden Kollisionen automatisch und sicher zu stoppen

Frauke Itzerott

Redakteurin ROBOTIK UND PRODUKTION

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